Historische Routen: Plätze, Kirchen, Höfe 

Platz: Marktl Kirche: Marktl Kirche: Münchham Bauernhöfe Bauernhöfe Bauernhöfe Bauernhöfe Bauernhöfe Kirche: Stammham Platz: Altötting Platz: Neuötting Kirche: Braunau am Inn Platz: Braunau am Inn Platz: Simbach am Inn Platz: Obernberg Kirche: Obernberg Kirche: Simbach am Inn Kirche: Kirchham Kirche: Malching Kirche: Mining Kirche: Ering Kirche: Ering Kirche: St. Peter a. Hart Kirche: Stubenberg Kirche: Prienbach Kirche: Braunau am Inn Kirche: Simbach am Inn Kirche: Eggstetten Kirche: Kirchdorf am Inn Kirche: Julbach Kirche: Altötting Kirche: Altötting Kirche: Neuötting Kirche: Neuötting


Spurensuche am Unteren Inn: Die Städte, Märkte und ihre Plätze

Der Inn ist zweifellos die älteste und lange, bis ins 19. Jahrhundert hinein, die wichtigste Verkehrsader und Verbindung zwischen den Siedlungen. Die „Innstädte“, nach klassischen, sichtbaren Kriterien: geschlossener, platzartiger Straßenraum, giebelständige Häuser mit flachgeneigten Giebeln oder Grabendächer hinter Vorschussmauern, den so genannten Dachmasken.

Neuötting

beherrschend über dem Fluss, in doppelter Längenausdehnung (30m x 490m) angelegt.

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Marktl

ein halber Platz (15m x 90m) mit Flussübergang, die Brücke besteht seit 1697.

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Braunau

die „gotische Stadt“ mit klassischem Platzraum im Verhältnis 1:8 (30m x 240m), ein Brückenort seit 1260.

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Obernberg

mit Schiffervorstadt, einem behäbigen Platz (60m x 120m) und Torbauten.

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Altötting

der karolingische Pfalz-Platz, folgt nicht dem klassischen „Innstadt“-Typus.

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Simbach

Dazwischen liegt Simbach, die Eisenbahnerstadt; sie hat ihre Besonderheit durch die „Simbacher Giebel“ des 19./20. Jahrhunderts, das Jugendstil-Rathaus und den großen Grenzbahnhof.

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Spurensuche am Unteren Inn: Die Orte und ihre Kirchen und Bauernhöfe

Die Orte und ihre Kirchen: Von Altötting im Westen bis Obernberg am Inn haben alle Ortschaften eine oder mehrere Kirchen aus dem 15. Jahrhundert. Sie zeigen identische Maßeinheiten, bei einer Vielfalt von Netzgewölb-Motiven, Toren und Maßwerk-Fenstern, schönen Kapitell-Plastiken und harmonisch gestalteten West-Emporen und bezeugen so die Burghauser-Braunauer Bautradition.

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Neuötting

Hier wurde die „Inn-Stadt“ am konsequentesten ausgebildet und geschlossen bewahrt. Tore und Hausgesichter vom 14. und 15. Jahrhundert und Barockfassaden bilden die Platzwände. Merkzeichen erster Ordnung sind die Kirchen St. Nikolaus(1) und Hl. Geistsowie die zum Inn-Ufer hin gelegene Leprosen – Kirche St. Anna(2), ein Kleinod des 15. Jahrhunderts.

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Altötting

Der Kapellplatz mit dem Oktogon der Gnadenkapelle aus dem frühen Mittelalter und dem bestimmenden Bau der Stiftskirche St. Philippund Jakob d. J.(1) erhielt sein heutiges Aussehen in der Barockzeit. Konsequent erhaltenund saniert zeigt sich nördlich davon die Friedhofskirche St. Michael(2). Flussab von Neuötting dem Inn folgend steht im Dorf Alzgern die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt(3). Am Mühlbach gelegen zeigt sie an Chor und Turm spätgotische Elemente. Die Fresken stammen von Franz Josef Soll, 1788.

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Marktl

Zur Gemeinde Marktl gehören die spätgotischen Kirchen St. Nikolaus(1) in Bergham, eine kleine zweischiffige, rein erhaltene Anlage und St. Laurentius(2) in Stammham, deren mächtiger Turm und ihre Friedhofmauer das Ortsbild bestimmen.

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Julbach

Julbach, eine Saalkirche St. Bartholomäus(1), 1484, im Dorf am Waldrand gelegen, Friedhofsmauer aus Tuffstein mit Keilsteinabdeckung.

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Kirchdorf am Inn

Kirchdorf am Inn, an der Terrassenkante zu den Inn-Auen angelegt, die Kirche Mariä Himmelfahrt(1), die einen hohen baulichen Rang beanspruchen kann.

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Seibersdorf

Seibersdorf: Im noch gut erhaltenen Dorfverbund inmitten des Friedhofs die Kirche St. Jakobus(1), 1470/80 erbaut.

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Eggstetten

Eggstetten, heute ein Ortsteil von Simbach am Inn, krönt am Hügel der spätgotische Kirchenbau von Hl. Kreuz (1).

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Simbach am Inn

Die Bahn kam 1870/71 in den Ort. Der Grenzbahnhof, erbaut nach Plänen von Friedrich Bürklein und Jakob Graft, ist mit seinem 108m langen Empfangsgebäude einer der eindrucksvollsten Bahnhöfe Bayerns. Das Stadtgesicht prägen die „Simbacher Giebel“ und das Jugendstilrathaus von 1910. Im Ortsteil Erlach steht der große und schöne, spätgotische Kirchenbau(1), bedeutend im niederbayerischen Inntal.

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Braunau

Braunau wurde erstmals im 13. Jahrhundert als Platz befestigt. Im 15. Jahrhundert wuchsen die Vorstädte dazu, gebaut wurden damals drei Gotteshäuser. Das Hl. Geist-Spital(1) 1417-30, der neu erdachte Kirchenraum, ein Vorbild für viele Dorfkirchen am Inn; Stefan Krumenau erbaute die Staffelkirche St. Stephan(2) 1439-60. Der fast 100m hohe Turm ist von 1492, die Kuppel 1759. Daneben die Martinskirche(2), heute Kriegerdenkmal. 

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Haselbach

Haselbach, die alte Wallfahrtskirche St.Valentin(1)auf einer Wiese. Im Äußeren spätgotisch, der Innenraum barock. Davor das „wundertätige Bründl“ mit Kapelle.

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Prienbach

Prienbach: Spätgotische Kirche St. Stephan(1) in einem Mauerring, dem ehemaligen Friedhof, fernwirksam die Rokoko-Haube des Turms.

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Stubenberg

Stubenberg: Auf dem Schlosshügel die ehemalige Schloss-Kapelle St. Georg(1) mit dem Weinpatron St. Urban, Ende des 15. Jahrhunderts zur Kirche erweitert. Angebaut dieWallfahrtskapelle für das wundertätige Marienbild.

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St. Peter am Hart

St. Peter am Hart(1): Die gleichnamige Pfarrkirche, am Terrassenhang zur Inn-Aue. Weit sichtbar ihr gotischer Spitzhelm. Die Nebenkirche St.Andreas in Bogenhofen im 15. Jahrhundert von einem Adelsgeschlecht der Loder erbaut, ist barock ausgestattet.

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Ering

Ering: Stattliche, ursprünglich erhaltene spätgotische Kirche Mariä Himmelfahrt(1); Schutzmantelmadonna am Portal. Die Nebenkirchen St.Anna(2) mit eigentümlichem Dachreiter und Pildenau St. Johannes und Paulus (den Wetterheiligen) als Kirchenpatrone mit wertvollen Altarbildern aus dem 15. Jahrhundert.

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Münchham

Spätgotische Pfarrkirche St. Mauritius(1) im Friedhof, der Blockbau des Gasthauses und der ehem. Pfarrhof prägen das Ortsbild nachhaltig.

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Mining

Die Pfarrkirche Mariä Opferung(1), ein dreischiffiger Bau des ausgehenden 15. Jahrhunderts. Die Hausteinmauer des ehemaligen Friedhofes umschließt den Kirchenbezirk im Ort.

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Malching

Ein Ensemble: die spätgotische Pfarrkirche St.Ägidius(1) mit Turm, Portal und befestigten Friedhofsmauern, daneben die neoromanische Friedhofskapelle.

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Kirchham

Kirche St. Martin(1), Turm und Chor mit spätgotischen Elementen, barock und neubarock verändert. Kirche und Friedhofskapelle als einheitliche Gruppe.

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Obernberg

Der breite, farbige Markt mit feinen Stuckfassaden ist durch Torbauten begrenzt und damit in seiner Wirkung erhalten. Daneben ein Burggebäude, vorgelagerter Kirchplatz und die Pfarrkirche Hl. Abendmahl(2), eine dreischiffige Halle mit Kapelle (gestiftet ~1520/30). Im Vormarkt Ufer steht seit der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts die Schifferkirche St. Nikolaus(1).

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Spurensuche am Unteren Inn: Von Bauernhöfen und „Sacherln“

Es gibt, neben dem „Bauernhofmuseum“, beidseits des Inns, in Oberbayern, im Oberösterreichischen Innviertel und in Niederbayern, noch viele Einzelgehöfte, die ihren ursprünglichen Charakter und ihre Funktion bewahrt haben und damit wesentliche Elemente der Landschaft am Inn repräsentieren: Der geschlossene Drei- und Vierseithof. Daneben gibt es noch die Einfirsthöfe als Sölden („Sacherl“ genannt) und in Großform die sogenannten „Itakerhöfe“.

Es ist nicht zu übersehen, dass die Form der Drei- und Vierseithöfe als einzige in der Lage ist, sowohl ein eigenständiges Baugesicht, als auch durch ihre Gruppenbildung eine ursprüngliche, „städte“-bauliche Struktur zu bilden und selbst in der Einödlage die Landschaft zu gestalten und zu beeinflussen. Die architektonisch so zwingende Form des Vierseithofes, wohl den Klöster- und Burghöfen abgeschaut, wurde mit Torfahrten, Schroten, Lauben und Bundwerk geziert.

Zur Wasserversorgung so manches Einödhofes steht noch als beherrschendes Wahrzeichen ein Windrad. Diese Windmotoren wurden von Ferdinand Aufschläger in Simbach am Inn und Isidor Leeb in Malching gebaut.

Seit dem 16. Jahrhundert breitete sich, neben den Steildächern der Städel, das flachgedeckte Legschindeldach aus. Dieses „Tiroler“-Dach verbreitete sich entlang des Inns in den niederbayerischen und oberösterreichischen Raum.

Auch der Blockbau, vorwiegend im Wohnhausbau dem sog. „Rottaler-Haus“ eingesetzt, kam ursprünglich aus Tirol. Reichlich Nadelholz für diese Art der Wandtechnik stand im Weilhard-, im Altöttinger- und im Griesbacher Forst zur Verfügung. 

Die gebietsweise mächtigen Ziegelmauern der Städel und der gemauerten, ziegelgedeckten Höfe sind Errungenschaften des 19. Jahrhunderts. Damals hatten die Inntaler und Rottaler Bauern so großen Gefallen am Blankziegel gefunden, dass sie Ziegelhütten bei ihren Höfen angelegt haben. Eine letzte hohe Blüte erreichte das Zimmermanns-Handwerk im 19. Jahrhundert im Vierseithof-Gebiet, im Rottal und Innviertel: die aufwendig gestalteten Bundwerke, eine Konstruktion, die aus dem älteren Holzständerbau entwickelt wurde .

Neben Stadel und „Schupfen“ war der Backofen ein selbstständiges Bauwerk am Hof.

Das Wohnhaus, mit dem Ross-Stall, stand ursprünglich mit dem Giebel nach Süden gerichtet zum Hof. Diese typische Giebelstellung wurde später zur Traufstellung gedreht. Inn-abwärts, auf österreichischer Seite, erhielten die Wohnhäuser gleichzeitig Walmdächer, die sogenannten „Hausruck-Dächer“. Gegenüber der doppeltennige Stadel, zu beiden Seiten Rinderstall und „Schupfen“ mit dem Getreidekasten darüber. Diese vier Bauten stoßen nicht an einander, die Lücken werden von Toren geschlossen.

Auf der Südseite des Inns scheinen die Scheunen größer und höher gebaut: Hier dominieren die Gutshöfe der Edelleute von Hagenau, Sinzing, Katzenberg und die Klösterhöfe von Ranshofen, Hochburg und Reichersberg. Am nördlichen Innufer sind es die ehemaligen Pfarrhöfe von Stammham, Kirchberg, Münchham, Kirchham und der Schloss-Hof von Ering.

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